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24 architektur FACHMAGAZIN Magazin Schwebende Membranwolke Bregenz ist bekannt für seine Festspiele, die alljährlich im Sommer stattfinden. Auch außerhalb dieser Saison bietet der Festspielbezirk entlang der Seepromenade Attraktionen. Ein Highlight ist das Casino Bregenz, das nach dem Entwurf von Architektur und Design Rudolf Troppmair erweitert und modernisiert wurde. Fotos: Marcel Mayer Charakteristisches Element ist eine bewegte, hinterleuchtete Lamellenfassade, die in ihrer Anmutung die Wellenfrequenz des Bodensees spiegelt. Dazu passend entwarf Troppmair die Überdachung der seeseits gelegenen Cloud Lounge, die als Membranwolke über der Falstaff-Terrasse schwebt. Tagsüber spendet die Membrankonstruktion angenehmen Schatten für die Besucher, nachts hebt die Hinterleuchtung der Membrane den Wolkeneffekt noch stärker hervor. Die Wolke hat einen annähernd U-förmigen Grundriss. Getragen wird sie in erster Linie von elf leicht schräg stehenden Stützen, zudem lagert das Volumen an einem Ende auf dem Wintergarten des Casinos auf. Die Unterkonstruktion besteht aus einem Stahlrohrrahmen, dessen Unterseite leicht gekrümmt ist. So entsteht der Eindruck einer Wolke. Die Herausforderung bestand darin, die Berechnungen für Membranstatik und Konfektionierung so exakt zu steuern, dass auf der Baustelle möglichst wenige Schweißnähte geschlossen werden mussten. So entstand ein einziges maßgefertigtes Membranteil, das über die Dachkonstruktion gespannt und nicht sichtbar hinter dem oberen Dachrand befestigt wurde. Die Stützendurchdringungen wurden mit mehrteiligen Stahlringen verstärkt, welche für die nötige Formfestigkeit sorgen. Zusätzlich bilden sie den Fußpunkt für die Membranmanschetten. Diese reichen bis zur Stahlkonstruktion und schützen die Wolke im Inneren vor Insekten.


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