architektur FACHMAGAZIN 80 Dach & Wand Diese grafisch/optische Wirkung, die ein bisschen an die Kunst der Op-Art erinnert, speziell an die Mode der 60er Jahre mit ihren schwarz-weißen Kleidern, ist eine durchaus interessante Lösung um große Fassadenflächen zu gestalten und zu behandeln. Architekt J. Mayer H. führt somit die senkrechten Wandflächen weiter in das Gestaltungskonzept der Freiräume, des Hofes und über die Grundstücksgrenzen bis in die umgebende Stadt. Er verankert sozusagen die Architektur über die Fassaden am Boden fest und bindet sie mit der Stadt zusammen. Die vier Baukörper selbst sind einfach: Die Grundrisse formieren mit leicht abgeschrägten Ecken Eingangssituationen zum Innenhof. In den oberen zwei Geschossen neigen sie sich leicht zurück und bilden so eine Referenz an die Dachformen der umliegenden Bauten. Unter der Hoffläche befindet sich eine Tiefgarage. In den Erdgeschossen sind Gewerbe und Geschäfte untergebracht, in den oberen Geschossen Büros und Wohnungen. Diese funktionale Durchmischung erleichtert die Integration in die bestehende städtische Umgebung. Die Eingangstüren sind in den Auch im Inneren, in den Stiegenhäusern, dominieren Grau- und Weißtöne. Unregelmäßige Decken- und Wanddurchbrüche nehmen Bezug auf die optische Gestaltung der Außenfassaden. abgeschrägten Erdgeschosszonen der Baukörper untergebracht. Zwei der Betonblöcke neigen sich in den oberen Bereichen zueinander, verbinden sich und bilden so wiederum eine Passage zwischen Hof und Straßenraum. Im Inneren der Häuser ragen graue Stiegenläufe durch vieleckige Öffnungen in die Höhe. Auch die Gangflächen sind in grau gehalten und die unregelmäßigen Deckendurchbrüche sowie Säulen mit Öffnungen referieren immer wieder an die grafische Gestaltung der Außenflächen und Fensterformen. Linienförmige Neonbeleuchtungen und Glasgeländer betonen noch das Konzept der irregulären Formen. Die Gebäude sind an eine Fernwärmeversorgung angeschlossen, sowohl Büro- wie auch Wohnräume haben eine natürliche Belüftung und besitzen auch eine ebensolche Belichtung. Zur Klimatisierung wurden in den Büroräumen Kühldecken verbaut. Die Isolierung und damit die Energiekennzahlen entsprechen der Energiesparverordnung (EnEV 2007). Der Verbrauch aller vier Gebäude liegt mit Heizung und Strom bei 133 kWh/m2/Jahr und die CO2-Emission bei 10,5 kg/ m2/Jahr. (rp)
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