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architektur FACHMAGAZIN 66 Dach & Wand Im Erdgeschoss wurde der halböffentliche Charakter des Hofes erhalten, der die Straße mit den Innenräumen verbindet. Vom Haupteingang gelangt der Besucher in einen überdeckten Hof, der an einen Freibereich angrenzt. Dieser ist mit den ehemaligen rückwärtigen Teilen des Baus verbunden, hier ist auch noch ein Originalfußboden erhalten. Das neue Restaurant erstreckt sich über drei Räume im hinteren Bereich des Kulturzentrums und ist von großen rechteckigen Öffnungen in den Zwischenwänden geprägt. Sie erlauben Durchblicke zwischen den verschiedenen Bereichen. Die Ausstellungsbereiche und das Restaurant gruppieren sich um den großen Hof und stellen so die allgemeine Benutzung der Ebene sicher. Im obersten Geschoss ergab sich durch die Erneuerung des vermorschten Dachstuhles die Möglichkeit einer Bibliothek. Diese versorgt nun auch den Eingangsbereich mit natürlichem Licht durch neue Lichtschächte. Diese Lichtöffnungen ragen wie kleine weiße Kristalle aus den Dachflächen heraus, sind mit Zinkblech bedeckt und fügen sich harmonisch in die Dachfaltungen aus Mönch-Nonnenziegel ein. Das Holz der Dachkonstruktion ist im Inneren sichtbar und bildet einen wunderschönen Kontrast zu den weiß verputzten Wänden der Bibliothek und des Leseraumes, von dem aus man auch die Dachterrassen betreten kann. Die verschiedenen Lichtöffnungen sind mittels eines (in einem vorhandenen Hof) neu eingefügten Stiegenhauses samt Aufzug mit dem Erdgeschoss verbunden. Ein zweiter Stiegenaufgang führt auch auf die Terrasse hinauf, er geht an der Außenseite einer original erhaltenen Kuppel entlang - diese durchdringt die rechteckigen Flächen und bildet interessante Verschneidungen. Auch hier sind wieder sehr sensibel ausgeführte neue Fenster- und Lichtöffnungen, sowie Lichtführungen zu bemerken.


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