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3 www.architektur-online.com Editorial Dach und Wand Der Mensch wird geboren, schlüpft aus dem Mutterleib heraus und sehnt sich vom ersten Augenblick an, nach der Rückkehr in die schützende Geborgenheit. Dieses ursprüngliche, ja fast archetypische Schutzbedürfnis ist der Anfang jeglicher Architektur, jedes geschaffenen Raumes, jeder gebauten Umwelt. Architektur hat sich aus der Höhle heraus entwickelt, technisch ist sie (shelter - der Schutz) eine Fortsetzung der Haut, der Hülle des Menschen. Die Erweiterung der menschlichen Haut war zuerst die Kleidung. Dann entfernten sich die Felle und Lederhäute, die sich der Mensch umhängte, langsam vom Körper, es erfolgte eine Distanzierung und es folgte die Architektur. Von da an beginnt eine über Jahrtausende währende Tätigkeit des Menschen, Wohn- und Arbeitsstätten zu errichten. Mit der Erfindung des Daches geht die Architektur dann in das Stadium der ‚beschirmenden‘ Künste über. Grund genug, um in dieser Ausgabe von architektur einen näheren Blick auf Dach und Wand zu werfen: • Ein sehr eindrucksvolles Beispiel für das Sujet Dach bietet die Crossrail Station Canary Wharf in London von den Architekten Foster + Partners. Trotz aller auf den ersten Blick scheinenden Einfachheit, ist hier ein hochkomplexer Bau, der eigentlich schon fast als Ingenieurkunst zu bezeichnen wäre, entstanden. • Das Pendant dazu im Bereich der Wand ist das neue Len Lye Centre in New Plymouth/Neuseeland der Patterson Associates. Eine 14 Meter hohe, sich ‚Selfies‘ verwehrende Spiegelwand aus poliertem Stahl, gewellt wie ein Wasserfall, umgibt diesen Tempel der Kunst. Die Projekte, eine Markthalle aus Barcelona (Mateo Arquitectura) und das Casal Balaguer Cultural Centre (Flores & Prats, Barcelona und Duch-Pizà) aus Mallorca sind - sozusagen - Zwitter, in denen bravourös beide Elemente vereint werden. In Deutschland, Jena, gestaltete Architekt J. Mayer H., in der für ihn typischen Art einer grafischen Gestaltung von Fassaden, den neu errichteten Sonnenhofkomplex. Er zieht dabei die Wand in den Boden hinein und erzielt so eine optische Irritation. Und beim Neubau des DLR-Forum für Raumfahrtantriebe in Lampoldshausen (hammeskrause architekten) kann man, neben den im Museumsbereich ausgestellten Schaustücken, den perfekten Sonnenschutz an einer gebogenen Glasfassade bewundern. Im Magazin finden Sie viele internationale und interessante Beispiele zu Dach und Wand, ein Fachthema widmet sich der Entwicklung der Arbeitswelten in unseren Büros und ein weiteres dem öffentlichen Raum mit seinen diversen Möblierungen. Die gewohnten Kolumnen, Messevorberichte und die Produkt News ergänzen die Ausgabe. Viel Vergnügen und eine anregende Lektüre von Österreichs auflagenstärkstem Fachmagazin für Architektur (ÖAK geprüft) wünscht Ihnen Peter Reischer. Einfach besonders. Genau mein Fenster. www.trocal.at profi ne Austria GmbH · 8042 Graz · Styriastraße 15


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