114 architektur FACHMAGAZIN Produkt News „Gefrorene Musik“ im Norden Europas Dass Architektur sehr wohl einiges mit Musik gemein hat, wusste bereits Arthur Schopenhauer und behauptete “Architektur ist gefrorene Musik”. Von diesem Satz ließen sich die dänischen Architekten Schmidt Hammer Lassen beeinflussen, als sie im südschwedischen Malmö eine Konzerthalle für das lokale Symphonieorchester, ein hochmodernes und multifunktionales Konferenzzentrum sowie ein Hotel mit 444 Zimmern, entwarfen. Der vielfältige und zukunftsweisende Gebäudekomplex mit dem Namen Malmö Live nimmt die Proportionen und Einflüsse der Umgebung auf. Einen besonderen Bezug zum Umfeld schafft auch die keramische Fassade von Moeding in drei kräftigen und changierenden Farbtönen. Man entschied sich bereits früh im Entwurfsprozess für eine keramische Fassade. Durch den Einsatz einer vorgehängten hinterlüfteten Fassade entstand eine leichte Hülle mit textilen Qualitäten. Bei der Entwicklung des Fassadenbildes achteten die Architekten darauf, einen einheitlichen Raster zu finden, der die unterschiedlich gestalteten Gebäude gleichmäßig überzieht. So entstanden in enger Zusammenarbeit mit dem Plattenproduzent ein roter, ein gelber und ein weißer Ziegel mit transluzenter Glasur – sie nehmen die typische Farbpalette Malmös auf und verleihen dem repräsentativen Gebäude eine festliche und glänzende Wirkung. Die leichten Farbnuancen entstehen durch eine geschälte Plattenoberfläche und eine farblich changierende Glasur. Aus der Ferne zeigt sich durch die horizontal versetzte Anordnung der Ziegelplatten eine flächigere Wirkung. Die vertikalen Fugen laufen hingegen durch, ihre Wirkung wird durch Scheinfugen noch verstärkt, was man beim Näherkommen stärker bemerkt. Ihre dreidimensionale Oberfläche mit zwei „Dächern“ vermittelt ein lebendiges Fassadenbild, dessen Schattenwurf und Farbgebung sich mit dem Lauf der Sonne wandelt. Das Format der Ziegelplatten mit einer Höhe von 875 mm und einer Breite von 140 mm erinnert an traditionelle Ziegelformate und stellt so wiederum einen Bezug zur Geschichte her. Die Ziegelplatten wurden im Werk im bayrischen Marklkofen mit geringsten Toleranzen gefertigt und glasiert. Gemeinsam mit den Plattenhaltern und Fugenprofilen ergeben sie ein komplettes System. Anschließend wurden alle Systemkomponenten gemeinsam nach Tschechien geliefert. Dort wurden daraus im regionalen Werk des Bauunternehmens Skanska, das
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