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architektur FACHMAGAZIN 48 Verkehrsbau Manch ein Betrachter mag sich beim Anblick der kurvigen Formen diverser Teile an das parametrische Design der zeitgenössischen Architektur erinnert fühlen, aber im Großen und Ganzen ist die architektonische Gestaltung eher funktionell geblieben: Züge und Autobusse fahren immer noch gerade in die Station hinein, Gleise sind ebenso linear, es gibt noch gerade Holzbretter in den designten Deckenverschalungen und relativ wenig gebogene Glasflächen. Indem die Charakteristiken der Landschaft um Arnhem in den Entwurf einbezogen werden, haben die Architekten den Terminal als eine fließende, zweckmäßige Nutzlandschaft gestaltet – sie nimmt auf vier Geschossen über und unter dem Erdboden alle nötigen Funktionen auf. Der Schlüsselpunkt ist die Terminalhalle mit 5.355 m2, überdacht von einem dynamischen, gewellten Dach. Hier verwendete man sogenannte „V-Wände“, eine lastabtragende Stahlbetonstruktur, welche die Differenzen in der vorgeschriebenen/ geplanten Gitterstruktur abfängt und gleichzeitig Tageslicht bis in die Untergeschosse bringt. Die Zwischenräume zwischen diesen Strukturen bilden den Zugang zu den Parkgaragen und Nebenräumen im Untergrund. Die Station arbeitet auf internationaler, nationaler und regionaler Ebene. Sie ermöglicht den Nutzern einen selbstverständlichen und einfachen Verkehr zwischen den Städten und Staaten – Arnhem ist nicht mehr eine Bahnstation, sondern ein Umsteigeknotenpunkt. Das Gebiet um die Station selbst wird zum Ort aufgewertet, mit 160.000 m2 an Büros, Geschäften und einem Kinokomplex. Für 2020 rechnet man mit 110.000 Passagieren pro Tag. Im Zentrum des Masterplans für das architektonische Gesamtprojekt stand und steht die neue Umsteigehalle, sie inkludiert eine Wartezone für sämtliche Passagiere, die verschiedenen Fahrkartenschalter für Busse, Züge und Straßenbahnen sowie eine Vielzahl von Geschäften und Restaurants, Büros und Konferenzzentren, ganz wie es in solch großen Bahnhofsbereichen üblich ist. Natürlich gibt es zwei Untergeschosse für das Parken der Autos und auch – typisch für die Niederlande – der Fahrräder. (rp) Eine ganze Menge von Splitlevels, Stiegen und Rampen prägen den Innerraum. Sie bereichern den Raum und bieten immer wieder interessante Aus- und Durchblicke.


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