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30 architektur FACHMAGAZIN Architekturbiennale © Italo Rondinella Eine der ersten Arbeiten in den Cordiere des Arsenale ist der Beitrag der chinesischen Architekten Wang Shu und Lu Wenyu vom Amateur Architecture Studio in Fuyang, Hangzhou. Ihr Projekt begann schon 2012 und zeigt den schwierigen Versuch, statt des Neubaus eines Museums die bestehenden Dörfer und Gemeinschaften vor Ort zu erhalten. Die Arbeit ist mit Skizzen und Fotos vom Prozess dokumentiert. Ebenso sieht man palettenweise Materialmuster, Farbproben, gerammte Erdwände und vieles mehr aus dem Erhaltungs- und Restaurationsprozess des Dorfes Wencun. Kann ein Wald durch HVAC (Heating, Ventilation, Air-Conditioning) ersetzt werden? Erst eine bestimmte Kombination aus Luftfeuchtigkeit, Temperatur, Luftschichten und Luftbewegung im Raum haucht der Installation „Lightscapes“ von Transsolar Leben ein und macht den Lichtregen für die Besucher im Arsenale erlebbar. Ein Team, geführt von der ETH Zürich, errichtete aus 399 Sandsteinblöcken ohne jedes Bindemittel einen „Meilenstein der Ingenieurskunst“. Die gekurvte Konstruktion spannt sich bis zu 16 Meter weit und hält nur durch Druck zusammen. Die Wandstärke beträgt am Scheitelpunkt fünf Zentimeter. Die Form dieses Meisterstückes entsteht aus denselben Strukturprinzipien wie die Steinkathedralen der Vergangenheit, nur wurden damals keine heutigen Technologien verwendet. Solano Benítez, Gewinner des goldenen Löwen für die beste Installation, baute aus Ziegel und Holz eine Struktur als Beispiel, wie aus billigen Materialien und mit intensiver Arbeit ein Mangel in Überfluss transformiert werden könnte. Als Anregung für den global ständig wachsenden Bedarf an neuen städtischen Räumen. © Reischer


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