architektur FACHMAGAZIN 44 Bildungsbau So wie Niki de Saint Phalle die Kunst als Rettung, als ihr eigenes Überleben, bezeichnete, geht auch Le Quernec an den Entwurf mit einigen psychologischen Überlegungen heran. Die Grundrissform (Kleeblatt) ist ja fast symmetrisch. Wenn man nun die Unterrichtsmethoden in einem Kindergarten und in einer Volksschule heranzieht – sind diese sehr verschieden. Deswegen entwickelte er zwei räumliche Konzepte, die genauso verschieden wie die rechte und die linke Gehirnhälfte des Menschen sind. Unsere Gehirnhälften sind nahezu symmetrisch aber keineswegs ident, sie haben sehr unterschiedliche vitale Funktionen, wie man aus der Hirnforschung weiß. Die Architektur dieser Bildungseinrichtung ist auch nur in der äußeren Erscheinung ident oder symmetrisch. Die Tatsache, dass man das Gebäude in Windeln betreten kann und es mit den Fähigkeiten lesen und schreiben zu können, Arithmetik und Geografie zu kennen, verlässt, zeigt wie groß der Unterschied zwischen den beiden Schulaspekten sein kann. Runde, weiche Formen und Körper als Referenz zu Niki de Saint Phalles Nanas sind überall im Inneren des Kindergartens zu finden.
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