18 architektur FACHMAGAZIN Magazin Tradition trifft Moderne Das Rad neu erfinden – geht nicht und beim 1897 erbauten Riesenrad im Wiener Prater schon gar nicht. Aber eine moderne, zeitgemäße Technik einbauen – das geht schon. Durchschnittlich drehen in diesem Wahrzeichen Wiens 600.000 Besucher pro Jahr eine Runde. Mit beeindruckenden Ausblicken aus bis zu 65 Meter Höhe. Ursprünglich wurde das Wiener Riesenrad mit 30 Gondeln geplant bzw. betrieben. Nach seiner fast gänzlichen Zerstörung im Zweiten Weltkrieg wurden aber nur noch halb so viele Waggons eingehängt. Das ist bis heute so geblieben. Nun sollen alle verbliebenen fünfzehn Kabinen nacheinander demontiert, restauriert und mit diversen Komfortfunktionen versehen werden. Damit auch im Winter ein zugfreies, angenehmes Wohlfühlklima in den Abteilen herrscht. Im Inneren der Kabinen hält eine modernste KNX-Technik Einzug. Besucher sollen während des unvergesslichen Erlebnisses in angenehm temperierten Waggons, mit unterschiedlichen Beleuchtungsszenarien, mit individuell wählbarer musikalischer Untermalung verwöhnt werden können. KNX wird verwendet, weil der Verdrahtungsaufwand bei einer herkömmlichen Installation viel größer wäre und, weil dieses System mit vielen Komponenten, beispielsweise der Heizungssteuerung kompatibel ist. Ebenso lässt sich damit alles präzise und einfach visualisieren. Die intelligente Vernetzung der Gebäudetechnik über den KNX-Feldbus bietet die perfekte Ausgangsbasis für ein anwenderfreundliches Funktionsspektrum in Sachen Komfort, Sicherheit und Energieeffizienz. Beim Wiener Riesenrad war aber vor allem die einfache Bedienung von entscheidender Bedeutung. Schließlich gibt es unter den insgesamt fünfzehn Waggons im 1897er-Stil mittlerweile sieben Kabinen, die für ein romantisches Dinner zu zweit, für kleine Feiern oder für diverse andere Veranstaltungen stundenweise gemietet werden können. Demzufolge gestaltet sich auch die elektrotechnische Ausstattung der neuen Waggons unterschiedlich: Die Standard-Variante wird ausschließlich von außen bedienbar sein, während die Fahrgäste in den Luxus- bzw. Gastro-Waggons über ein Touchpanel in die Temperatur-, Licht- und Musikregelung selbst eingreifen können. Aufgrund der Bedienfreundlichkeit können die Passagiere nach einer kurzen, nur zwei, drei Minuten dauernden Erklärung mit der installierten Technik zurechtkommen. Und als Erleichterung für ausländische Besucher ist das KNX-Panel in sechs Sprachen programmiert. Diese perfekte Programmierung fand in einer Zusammenarbeit von SmartHomeKrainer-Geschäftsführer Stefan Krainer und der Firma Elektrotechnik MaZim statt. Auch Siblik ist schon vor langer Zeit auf den zunehmenden Trend in Richtung KNX aufgesprungen und lieferte die Hardware des Projektes. Deshalb heißt auch der Gewinner des KNX Award 2017, welcher während den Power-Days (15. März 2017) im Messezentrum Salzburg verliehen wurde, das Projekt „KNX für das Wiener Riesenrad“. (V.l.n.r.:) KNX-Austria-Obmann Robert Marzy mit den Gewinnern des KNX-Austria Awards: Elektroinstallateur Martin Zimmermann, Systemintegrator Stefan Krainer und Yvonne Varga. © mRGB © Reed Exhibitions / Andreas Kolarik
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