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44 architektur FACHMAGAZIN Sauna Schwitzen in Architektur Die Sauna kommt nicht aus Finnland, obwohl das Wort aus der finnischen Sprache kommt - es bedeutet übersetzt „Schwitzstube“. Das Saunieren an sich geht jedoch nicht auf die Skandinavier zurück, es stammt aus Ostasien. Vor ca. 1500 Jahren gelangte das Baden in einem heißen Raum, das ursprünglich bei ostasiatischen Bauern eine weitverbreitete Sitte war, in den kühlen Norden. Dort angelangt wurde es fester Bestandteil des Lebens der dortigen Einwohner, unabhängig davon, ob sie auf dem Land oder in der Stadt lebten. Kultiviert wurde dann das Saunieren aber letztlich doch von den Finnen und ist wohl der Inbegriff des Schwitzens in Architektur. In den skandinavischen Ländern, wie auch im russischen Raum – dort Banja genannt – hat die Sauna eine enorme Bedeutung bei der Pflege sozialer Kontakte. Unter Geschäftsleuten ist es üblich, sich in der Sauna zu treffen und dort geschäftliche Entscheidungen zu fällen. Doch bereits die Römer saunierten mit gewohnter Regelmäßigkeit. Viele römische Kaiser förderten das schweißtreibende Baden öffentlich und errichteten zahlreiche Schwitzbäder – oft monumentale Architekturen, die vor allem auch der Machtdemonstration dienten. Im römischen Zeitalter war das sogenannte Laconicum die gängige Sauna: Ein Raum mit einem Kohlebecken in der Mitte, in welchem trocken-heiße Luft erzeugt wurde. Nach dem Schwitzbad kühlten sich die Römer im sogenannten Frigidarium ab. Saunas gibt es in den vielfältigsten Variationen und Ausprägungen, Architektur, Gemeinschaft, Tradition und Gesundheit gehen in ihr eine Verbindung ein. Designer und Architekten, aber auch Künstler haben sich mit dem Thema der Gestaltung einer Sauna befasst und unterschiedlichste Ergebnisse erzielt. Ein paar wollen wir Ihnen auf den kommenden Seiten vorstellen. © Partisans Text: Peter Reischer


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