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38 architektur FACHMAGAZIN Magazin Architektur verbindet - Wien und Afrika Ein Beispiel für die Verschmelzung europäischer Konzeption mit lokaler, afrikanischer Baukunst und Materialwahl ist ein Projekt für das Haduwa Arts & Culture Institute an der Küste Ghanas. Solch eine Kooperation kann durchaus zu interessanten Ergebnissen führen, wie man sieht. Die Aufgabe war, einen Bühnenraum für Haduwas Initiativen zu konzipieren. Beauftragt wurde das applied Foreign Affairs (aFA), ein Lab des Instituts für Architektur der aFA entwarf eine außergewöhnliche Dach- und Bodenlandschaft: Der Bau besteht aus einer Bambuskuppel mit drei offenen, in unterschiedliche Himmelsrichtungen ausgerichteten Bögen. Er ist groß genug, um vielfältige kulturelle, künstlerische und alltägliche Programme unterzubringen. Eine seiner räumlichen Qualitäten ist es, Schutz vor äußeren Einflüssen wie Sonne, Wind, Feuchtigkeit und Regen zu bieten, diese aber gleichzeitig miteinzubeziehen. Die Primärkonstruktion des Daches ist eine Gitterschale, die ausschließlich aus Bambus besteht – eines der vielseitigsten und konstruktiv widerstandsfähigsten Materialien. Die Geometrie des Daches ist von den Materialeigenschaften des Bambus und seinen statischen, technischen und räumlichen Potenzialen bestimmt. Die Verwendung von Bambus sollte auch dessen Wertschätzung in Ghana fördern. Bedeckt ist das Dach mit einer LKW-Plane, also einem beschichteten textilen Gewebe mit UV-Beständigkeit. Die Bühne wurde in projektspezifischer und transdisziplinärer Zusammenarbeit mit lokalen Fachleuten und Arbeitern realisiert. Universität für Angewandte Kunst Wien. Fotos: Chrili Car, Martin Hess


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