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59 www.architektur-online.com Moon Hoon Mysteriöse Linien Dogok Maximum / Seoul / Moon Hoon Fotos: Namgoong Sun Fassaden sind üblicherweise die Außensichten der Architektur, das Antlitz des Hauses. Nicht so bei dem Projekt Dogok Maximum des mittlerweile weltweit bekannten koreanischen Architekten Moon Hoon. Bei dieser Architektur gibt es im Inneren keinen einzigen Raum, der nicht in irgendeiner Weise von denselben Linienmustern wie die Außenseite geprägt ist. Das Konzept zieht sich stringent und durchaus kreativ bis in den kleinsten Winkel, bis zum letzten Eck am Dach durch. Hier wird die Fassade auch zur Innenansicht. Das multifunktionale Gebäude im Gangnam-gu Bezirk in Seoul, Südkorea, präsentiert einerseits die Persönlichkeit des Auftraggebers in einer sehr freien Interpretation. Anderseits drückt es die Abneigung von Architekt Moon Hoon gegen große Fensteröffnungen aus. Man könnte es als ein schmales, multifunktionales Gebäude mit einem Fotostudio für den Sohn des Auftraggebers im Untergeschoss, einem Empfangsbereich und Wohnmöglichkeiten für die betagte Mutter und Sohn, beschreiben. Es ist mit einem kompakten Aufzug ausgestattet, um für die Wochenendveranstaltungen der Eltern Komfort und den leichten Zugang zu den Obergeschossen zu bieten. Moon Hoon sagte zu architektur: „Ich fühle mich jedes Mal unwohl, wenn ich zeitgenössische, moderne Bauten mit ihren großen Fensteröffnungen sehe. Schlimmer ist das noch, wenn es sich um Wohnbauten handelt, denn ich persönlich fürchte immer, dass da zu viel Licht hereinkommt und dass meine Privatsphäre gestört werden kann. Natürlich kann man das mit allen möglichen Hilfsmitteln, wie Jalousien oder Sichtschutz oder Vorhängen kontrollieren, aber das sind keine grundlegenden Lösungen.“ Deshalb hat er ganz bewusst seinen Auftraggebern kleine, einzigartige Fenster für das Projekt vorgeschlagen. Zuerst waren diese sehr besorgt, dass es zu dunkel im Inneren werden könnte, aber dann ist ein Ergebnis mit Räumen, die beides haben, entstanden: genügend helle und auch dunkle Bereiche. u Architekt Moon Hoon hat in Seoul, Südkorea wieder einmal seine Kreativität im Umgang mit minimalen Platzverhältnissen und Materialien zur Schau gestellt. Das multifunktionale Wohnhaus ist außen von einer reliefartigen Fassade mit irregulären Linien bedeckt. Im Inneren ziehen sich die Linien in den Raumteilungen, Möbel und Beleuchtungsstrukturen weiter.


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