architektur FACHMAGAZIN 60 Innovative Fassaden Auf rund 17.500 m2 befindet sich auf fünf Geschossen verteilt eine Lernlandschaft. Die ersten zwei oberirdischen Ebenen sind hinter der Glasfassade als Atrium ausgebildet. Einige Meter zurückgesetzt befindet sich im ersten OG eine weitere Glasfront – sie bietet Schutz für die Lernzonen gegen das Atrium hin. Vor der äußeren Glasfassade ist vorgehängt die o. e., aus ca. 9.000 Stück dreieckiger Metallteile zusammengesetzte, zweite Haut des Gebäudes. Wie man auch aus den Studien der Architekten ersehen kann, war das optische Bild einer Wolke der Ausgangspunkt. Danach wurde die Fassade in einem Algorithmus aus Dreiecken aufgelöst und bestimmte Kombinationen Die hohen Labor- und Testräumlichkeiten bieten für die Studenten Möglichkeiten, wie sie sonst nur in der Industrie zu finden sind. als Öffnungen mit Verglasung ausgebildet. Sie geben den oberen Ebenen des Baus genügend Tageslicht. Die Metallhaut zeigt nach außen – durch leicht unterschiedliche und im Licht changierende Oberflächen – ein sehr vielfältiges Bild, das durchaus als Referenz an die innere Struktur verstanden werden darf. Im Inneren der Wolke sind die üblichen Reihen von Schreibtischen und Vortragssäle durch aktive Lernbereiche ersetzt. Eine mehrgeschosshohe Möglichkeit zum Testen von Materialien gibt den Studenten einen noch nie da gewesenen Zugang zum Lernen und Erproben. Etwas, das früher nur Technikern in der Realität des wirklichen Lebens möglich war. Dieses Labor ist teilweise unterirdisch und von einem Hof aus, sowie von Oberlichten belichtet. Soziale Zonen sind wohlüberlegt und benachbart um Forschungs- und Lehrbereiche angeordnet – sie unterstützen die Querbefruchtung von Ideen zwischen Studierenden und Lehrenden. Studentenlounges und Erholungszonen sind mit hochwertigen Möbeln und Materialien ausgestattet und sogar die Gänge sind zu kreativen Bereichen geworden, kleine Nischen, Sitzgelegenheiten und „White Boards“ ermuntern überall zum Austausch, spontaner Kritik, Diskussion und Brainstorming. In den aktiven Lernzonen ist die audiovisuelle Ausstattung auf dem letzten Stand der Technik, überall gibt es riesige interaktive Screens. Es gibt durchaus noch andere bemerkenswerte Features dieses Lernortes: Er ist die erste Institution in Kanada, die sich einer gendermäßigen 50/50 Balance rühmen darf. Der sogenannte „Anarchist Club“ ist eine Zone, in die der Lehrkörper nur nach einer Einladung durch die Studenten eintreten darf und das gesamte Bauwerk scheint – wie eine Wolke des Wissens – über der Landschaft zu schweben. Die Architektur steht als Leuchtturm für Innovation am äußeren Ring des Campus und ist über den ganzen Universitätsbereich zu sehen. Das Bergeron Centre repräsentiert eine unbeschränkte Kreativität und steht für die Prinzipien der (rp) Renaissance – Innovation und Nonkonformität.
AF_216_eMag Kopie
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