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6 architektur FACHMAGAZIN Start Architektur als Gemeinschaftsarbeit Das große Ereignis der Architekturszene im heurigen Jahr findet am 4. April im UN-Hauptquartier in New York statt: Der Pritzkerpreis 2016 wird an den chilenischen Architekten Alejandro Aravena vergeben. Genauso, wie auf den Gebieten Physik, Chemie, Physiologie, Medizin, Literatur und für Friedensbemühungen der Nobelpreis vergeben wird, existiert der Pritzkerpreis, als inoffizieller Oscar (oder manchmal auch als der Nobelpreis) der Architekturpreise bezeichnet. Diese jährlich vergebene Auszeichnung ist mit 100.000 US-Dollar dotiert und genießt in Fachkreisen eine hohe Wertschätzung. Der erste und bisher einzige Österreicher, der den Pritzkerpreis Der Altersschnitt der Preisträger ist bisher sehr hoch: Bis jetzt lag er bei weit über sechzig, und es waren seit 1979 auch nur zwei Frauen darunter. Auch afrikanische Architekten sucht man vergebens. Als erster chilenischer Architekt wurde heuer der 48-jährige Alejandro Aravena gewürdigt. Es ist eine mutige Entscheidung, nicht wieder Architekten, die ausschließlich für zeichenhafte und imageträchtige Architektur stehen, zu ehren. Gerade heute, in einer Zeit der großen Migrationsbewegungen, der Entstehung von Slums und sozialen Gettos in den Städten, sind die Fragen des Bauens andere als jene der Bilder und technoider Methoden. Aravena steht symbolhaft für eine ganze Reihe von Architekten, die sich (wieder) sozialer Themen als Teil des Architekturprozesses annehmen. Die auch erhielt, war Hans Hollein (1985). Text: Peter Reischer einmal umbauen, statt abzureißen und den Menschen mit den sozialen Strukturen funktionierender Gemeinschaften in den Mittelpunkt stellen. „Er ist Ausdruck für eine neue Generation von Architekten, die ein holistisches, umfassendes Verständnis der gebauten Umwelt haben“, lautet die Erklärung der diesjährigen Pritzkerjury. Schon 2001 gründete Aravena die Institution „Elemental“, von ihm selbst in Anlehnung an die sonst so häufig anzutreffenden ‚Thinktanks‘ als „Do-Tank“ bezeichnet. Zu den Low-Cost-Projekten von Elemental zählen Wohnbauten und Reihenhaussiedlungen für einkommensschwache Schichten, die wunderbar beweisen, dass man auch mit wenig Budget und einfachen materiellen Ressourcen lebenswerte Architektur schaffen kann. © Ramiro Ramirez © Cristobal Palma


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