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41 www.architektur-online.com Amirabbas Aboutalebi Neben dem Naturlicht, welches durch das Atrium und die Außenverglasung einfällt, war auch die Nutzung der Sonnenenergie eine Herausforderung. Durch die Verwendung von 2-Scheiben Low-E-Gläsern konnte durch die äußere Glasschicht ein Transmissionsgrad für Licht von 89% und bei der inneren einer von 100% erreicht werden. Die Transmission für den solaren Eintrag beträgt außen 11% und innen 49%. Von innen nach außen wird die erzeugte Wärme durch die Glasscheiben zu fast 100% in den Raum zurückreflektiert. Es gibt auch einen beachtlichen Anteil an Energie, der in den anderen Bereichen eingespart wird: 5% bei Heißwasser, 35% bei der Ventilation, 45% bei der Beleuchtung, 45% beim Strom und 35% bei Heizung und Kühlung. Die Architektur hat eine ausgezeichnete Anbindung an den öffentlichen Verkehr, die U-Bahn ist nur fünf Minuten fußläufig entfernt, ein Autobus hält direkt vor dem Haus und in den unterirdisch liegenden vier Geschossen sind Tiefgaragen für die Mitarbeiter und Kunden untergebracht. Im Vorbereich des Hauses sind große, alte Bäume erhalten worden, jede Menge neue gepflanzt und die komplette Dachfläche ist als Grünbereich und Garten ausgebildet, um die durch die Bodenversiegelung verlorene Fläche wieder der Natur zurückzugeben. Im Herzen des 78,4 x 33,4 Meter messenden, rechteckigen Gebäudes befindet sich ein achteckiges Atrium als Plaza – es erstreckt sich über 9 Geschosse in die Höhe. Auf jeder dritten Ebene ist es – seitlich versetzt – bis zur Längsseite erweitert, und zwar, zwischen Nord und Süd wechselnd. Dadurch entsteht ein im Zick-Zack angeordneter, geschossweise verschränkter Luftraum, in dem die Zirkulation und der Temperaturausgleich wie in einer Pufferzone passieren können. Aus diesem zentralen Atrium wird auch im Winter zusätzlich warme Luft für die anderen Bereiche gewonnen. Ebenso können die Besucher und Nutzer durch Galerien über dieses Atrium auf das Leben in den darunterliegenden Ebenen blicken und auch eine Orientierung über ihren momentanen Standort gewinnen. Die Längs- und Schmalseiten der Architektur sind mit Tausenden von teils gefärbten, teils klaren oder getönten Glaspaneelen verkleidet. Dazwischen sind immer wieder auch Paneele mit filigranen arabischen Mustern angebracht. Das ergibt im Innenraum, zusammen mit den ebenfalls farbigen Brüstungsgläsern im Atrium, eine unbeschreibliche Stimmung und Lichtvielfalt. Und von außen und in der Nacht wirkt das Gebäude wie eine riesige, beleuchtete Laterne mit bunten Gläsern. (rp) Kaveh Glass Head Office Building Teheran, Iran Bauherr: Kaveh Glass Industry Group Planung: Amirabbas Aboutalebi Statik: Arta Engineering Group Grundstücksfläche: 34.000 m2 Bebaute Fläche: 6.695 m2 Nutzfläche: 28.850 m2 Planungsbeginn: 2011 Bauzeit: 2012 - 2014 Fertigstellung: 2015 Baukosten: 100.000.000 USD Um Energieverluste über Fenster und Fassaden zu minimieren, werden heute standardmäßig sogenannte Low-E-Gläser eingesetzt. Low-E-Glas ist die Abkürzung für Low-Emissivity-Glas (= niedrige Wärmeabstrahlung) und bezeichnet ein Isolierglas, auf das eine hauchdünne Metallschicht von etwa 100 nm aufgebracht wird. Diese reduziert den Emissionsgrad der Verglasung und dient als Wärme- und/oder Sonnenschutzschicht. Der Aufbau der Beschichtung sowie ihre technischen und optischen Eigenschaften können je nach Schichtart unterschiedlich sein.


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