104 architektur FACHMAGAZIN RETAIL architektur Über eine gusseiserne Wendeltreppe, deren Trittflächen schalldämmend mit Leder überzogen wurden, erreicht man das Obergeschoß mit der historischen Werkstatt, in der bis heute noch exklusiv die Schmuckstücke für A.E. Köchert gefertigt werden. Ein Raum in der Salonatmosphäre des 19. Jahrhunderts dient für Kundengespräche wie auch als Museum der Marke. Wertvolle Originalzeichnungen mit Schmuckentwürfen in Petersburger Hängung bekleiden die Wände. Dazwischen öffnen sich gezielte Einblicke in die Werkstatt mit ihren teils noch aus der Ursprungszeit stammenden Geräten. Mittelpunkt der Werkstatt ist der große neue Werktisch mit seinen fünf Werkplätzen. Ein ganz in Köchert-Blau gehaltenes Archiv beherbergt die gesamte Sammlung an historischen Entwürfen und Studienblättern – von den berühmten Sisi-Sternen bis zu einzelnen Exemplaren zeitgenössischer Künstler wie Erwin Wurm & Co. Dahinter befinden sich die Büros der Geschäftsführung, deren Schreibtische – wie einst die Arbeitstische der Juweliere – in die Fensterlaibungen eingefügt wurden und so neben natürlichem Licht auch Ausblick auf die Wiener Innenstadt bieten. Viele historische Elemente sind auch im oberen Stockwerk erhalten, von originalen Türen und Fenstern über den feuerfesten Zinkblechboden der kleinen Schmiede bis zu der bereits von Hansen installierten Raumlüftung, die ebenfalls reaktiviert werden konnte. Für die Planung hatten die Architekten zwei Jahre Zeit, ungewöhnlich lange, aber essenziell, um frühere Pläne und Skizzen einzusehen, historische Quellen zu sichten und daraus ein Konzept zu entwickeln, das
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