architektur FACHMAGAZIN 72 Gestern & Heute Der Entwurf bietet vom Eingang des Grundstückes an eine bessere Aufschließung und Beziehung der architektonischen Elemente untereinander. Die beiden in die Höhe ragenden Bauten, alt und neu, flankieren und rahmen die existierenden Terrassen. Alle anderen Räumlichkeiten befinden sich, dem Blick entzogen, geschützt von den Bruchsteinmauern der Terrassen, die wieder bis zu ihrer ursprünglichen Ausdehnung rekonstruiert werden konnten, und so Raum für den Weinbau bieten. Interessante Zugänge zur Nachhaltigkeit ergeben sich auch aus den Aussagen der Architekten: Sie versuchen nie, trendige Lösungen, technoide Ansätze in ihre Arbeit einzubringen. Zuerst trachten die Planer die hunderte Jahre alten Erkenntnisse der regionalen Baukultur wieder oder weiter zu verwenden, aus dem Wissen der Zeit zu schöpfen. Gerade bei einem derart kleinen Projekt wie diesem sind Sonneneinstrahlung und natürliche Be- und Entlüftung wichtiger als „künstliche“ Lösungen. Lieber sammeln sie alte Bauteile und recyceln bzw. upcyceln diese. Außerdem werden ausschließlich lokale Arbeitskräfte eingesetzt. Hier wurden Sonnenkollektoren verwendet, die so platziert wurden, dass sie nicht sichtbar und nicht über den traditionellen Dachziegeln montiert sind. Die Architektur richtet sich in erster Linie danach, die vorhandene Landschaft zu schützen, einen möglichst geringen Eingriff vorzunehmen und so eine Landschaftsnachhaltigkeit zu erzielen. Die Stahlbetonstiege und unverputzt gebliebene Mauerflächen betonen den Charakter des Zubaus. (rp)
architektur 117_eMag
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