architektur FACHMAGAZIN 62 Gestern & Heute Auf der ersten Ebene finden die gemeinschaftlichen Funktionen und Programme des Hauses statt. Indem sich die Architekten der natürlichen Tendenz von Aufteilungen verweigerten, definiert nun das Stiegenhaus die Grenzen zwischen Küche und Wohnraum. Es entstand ein offener Raum mit einer, den ganzen Tag andauernden, natürlichen Belichtung: Das Licht kommt am Morgen durch die Küche, den ganzen Tag durch das Stiegenhaus und am Nachmittag durch das Wohnzimmer. Wenn man den letzten, engsten Stiegenlauf erklommen hat, gelangt man in den Schlafbereich. Hier wirkt das Dach, dessen Struktur – weiß gestrichen – sichtbar bleibt als Hauptakteur. Weiß als Farbe wird konsequent an allen Wänden, Decken, Handläufen, Tischlerarbeiten und im Marmorboden wiederholt. Auf der anderen Seite der Stiege ist ein Ankleideraum, der von einem Badezimmer abgeschlossen wird. Der erwähnte Ankleideraum ganz oben ist dann die Überraschung an der höchsten Stelle, sozusagen als Abschluss der Architektur: Hier verblieben sowohl Fußboden wie auch die Dachstruktur in ihrem ursprünglichen Zustand – holzfarben. Auch die Schranktüren sind aus Holz. Man könnte diese Inszenierung wie eine kleine Holzschachtel interpretieren, als Kontrast mitten in einer weißen Box und als Kontrapunkt zu der Marmorbox des Bades. (rp) In einer weißen Flucht gelangt man nach oben, in das Dachgeschoss. Hier bietet der kleine, komplett mit Holz verkleidete Schrankraum einen Kontrast zum sonstigen Weiß.
architektur 117_eMag
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