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112 architektur FACHMAGAZIN edv die Angebote eingesehen und gewertet werden. Es genügt eine Freigabe und die ausgewählten Bieterfirmen können bis zum Ablauf des Submissionstermins ihre Angebote im passwortgeschützten Bereich – ganz ohne jede Zusatzsoftware – erfassen, prüfen und freigeben. Das Ausdrucken und Verschicken des Leistungsverzeichnisses entfällt ebenso, wie das Eintippen der Angebote und das Erstellen und Verschicken der GAEB- oder ONORM-Datei – und damit auch mögliche Fehlerquellen. Texte und Baupreise online Auch Datenbanken wie www. ausschreiben. de, www.baupreise.de, wws.baupreislexikon. de, www.bdb.at, www.eurobau.com, www. heinze.de, www.sirados.de, www.dbd-online. de und andere unterstützen Planer bei der Ausschreibung und Kostenkalkulation. Sie enthalten Ausschreibungstexte, aktuelle Baupreise für Neubau, Altbau, Sanierung, Gebäudetechnik, Wohn- und Gewerbebau, Tiefbau, GaLa etc. Wer ausschreibt, kann meist ohne CD-Installation online auf stets aktuelle Daten zugreifen. Viele AVA-Programme unterstützen die Entwicklung in Richtung Online-Baupreis- und Textdatenbanken, beispielsweise über einen Direktzugriff auf die Daten, ohne das jeweilige AVA-Programm verlassen zu müssen. Die Daten sind normenkonform, produktneutral, eindeutig beschrieben, technisch stimmig, stets aktuell, stationär oder mobil verfügbar. Für die Prüfung von Angeboten und Nachträgen stehen zusätzlich Kalkulationsansätze für Lohn, Material und Gerät zur Verfügung. Sind auch Zeitwerte enthalten, lassen sich damit praxisnahe Bauzeiten- und Ressourcenpläne erstellen. Bauelemente- und Gebäudekataloge mit Wohnhäusern und Wohn-/Geschäftshäusern können für Kostenermittlungen genutzt werden. Wichtig ist, dass der Anwender exakt die gesuchte Bauleistung findet, respektive sich diese über dynamische Positionen individuell zusammenstellen Cloudbasierende AVA-Lösungen ermöglichen eine mobile Bearbeitung von LVs, Preisspiegeln, Soll-Ist-Vergleichen oder Kostenanalysen. ©Toshiba kann. Entscheidend im Hinblick auf Aktualität und Regionalbezug ist auch, woher Preisdaten stammen – aus Ausschreibungsunterlagen, Preisspiegeln, Abrechnungen und Kostenfeststellungen oder eigenen regionalen und gewerkspezifischen Recherchen. Neben Bauteilen und Positionen sollten für schnelle Kalkulationen auch Preise für Gebäudetypen enthalten sein. AVA-Trends mit Fragezeichen So vielversprechend die von den Trends ausgehenden Impulse für AVA-Programme auch sind – einiges wirft Fragen auf: Wer nutzt die neuen BIM-AVA-Schnittstellen, wenn es der BIM-Arbeitsweise derzeit noch an Verbreitung und Akzeptanz fehlt? Wer ist bereit für den höheren Eingabeaufwand für Konstruktion und Bauteileingabe, auch wenn dieser sich im weiteren Planungsfortschritt relativiert und bezahlt macht? Wer schon modellorientiert plant, für den bietet der BIM-AVA-Datenaustausch in frühen HOAI-Leistungsphasen zweifellos Vorteile, weil er früh und schnell Massen- und Mengen auswerten und verlässlichere Kosten- Die BIM-AVA-Kopplung ermöglicht auch vielfältige Auswertungen, Kosten-, Termin- und Projektkontrollen. ©RIB Software Produktneutrale Online-Datenbanken sind stets aktuell und unterstützen Planer bei Ausschreibung, Kostenkalkulation, Angebots- oder Nachtragsprüfung. ©G&W Software aussagen treffen kann. Auch an SaaS wird man langfristig kaum vorbeikommen. Die Zurückhaltung der Zielgruppe liegt sicher auch darin begründet, dass sie ihr wichtigstes Arbeitsmittel lieber ihr Eigen nennen will. Fragen werfen, neben den Aspekten Sicherheit und Arbeitsgeschwindigkeit, auch mögliche Serverausfälle oder lokale Netzverbindungsprobleme auf, sofern die Software nicht auch offline lauffähig ist. Dabei haben Cloudlösungen Vorteile: Der Aufwand für Installation, Konfiguration, Aktualisierung und Wartung entfällt. Die Software ist flexibler, plattform- und standortunabhängig einsetzbar. Unternehmen mit mehreren Standorten können einfacher zusammenarbeiten. Mobile oder im Home-Office arbeitende Mitarbeiter lassen sich besser in IT-Prozesse integrieren. Durchsetzen wird sich Cloudsoftware wohl erst, wenn eine jüngere, mit Clouddiensten aufgewachsene Planergeneration eine ältere, konservativere Generation ablöst – und wenn die monatlichen Mietkosten den jährlichen Wartungskosten einer Kaufsoftware entsprechen oder gar günstiger sind.


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