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110 architektur FACHMAGAZIN edv AVA-Trends: LVs aus der Cloud? Die – neben CAD – wichtigste Planersoftware erhält neue Impulse. Nicht nur BIM treibt AVA-Software voran. Auch Online-Dienste vereinfachen Ausschreibungen, Weblösungen bieten mehr Flexibilität. Text: Marian Behaneck Von der neuen Planungsmethode Building Information Modeling und 3D-Gebäudedatenmodellen versprechen sich auch AVA-Hersteller viele Vorteile. Deshalb wurden mittlerweile von allen namhaften Anbietern neue BIM-AVA-Module entwickelt, mit denen man komplette Gebäudemodelle einlesen, grafisch darstellen und aus den darin enthaltenen Massen und Mengen Leistungsverzeichnisse generieren kann: Avanti BIM pro, Bechmann BIM, BIM2AVA, BuildUp import cad, Nevaris IceBIM, die Orca IFC-Mengenübernahme, RIB iTWO AVA und andere sollen die LV-Erstellung beschleunigen und verlässlichere Kosten- und Terminvorhersagen ermöglichen. BIM macht Ausschreibungen komfortabler Zu einer LV-Position gehörende Massen und Mengen müssen nicht mehr umständlich aus 2D-Plänen per Dreikant-Maßstab und Taschenrechner oder Tabellenkalkulation ermittelt werden. Stattdessen wird aus den 3D-Modelldaten ein dreidimensionales, visuelles Raum- und Gebäudebuch generiert, das alle Mengen und Qualitäten in einer geschossorientierten Baumstruktur mit detaillierten Unterebenen zur Verfügung stellt. Damit die BIM-Gebäudedaten aller bauspezifischen CAD-Hersteller verarbeitet werden können, werden sie über das BIM-Austauschformat IFC (Industry Foundation Classes) inklusive der IFC-Modellstruktur importiert. Wird im visuellen Raum- und Gebäudebuch ein Bauteil markiert, öffnet sich in der Baumstruktur der entsprechende Eintrag mit den zugehörigen Daten. Das funktioniert auch umgekehrt. Die angezeigten Mengen und Qualitäten können per Drag & Drop in die Positionen des Leistungsverzeichnisses übertragen werden. Fehlende Daten, wie etwa Kosteninformationen, können den Bauteilen manuell aus einer eigenen Bibliothek oder aus Nicht nur von BIM, auch von Online-Diensten oder Cloud-Lösungen erhält AVA-Software neue Impulse. ©Panasonic Baudatenbanken zugewiesen werden. Über diese interaktive Zuweisung lassen sich quasi halb automatisch Leistungsverzeichnisse, Kostenschätzungen, Kostenkontrollreports oder Bauzeitenpläne generieren. Über Filter- und Gruppierungsfunktionen können Bauteile nach beliebigen Kriterien sortiert werden. Das vereinfacht sowohl die Zuordnung von Bauteilen zu Positionen als auch Auswertungen. So lassen sich etwa alle dreifach verglasten Aluminiumfenster im Gebäude auswählen und mit einem Mausklick einer Position zuordnen. Man kann auch alle kostentreibenden Objekte anzeigen und durch andere ersetzen. Da das 3D-Modell im Projektverlauf häufig geändert wird, müssen die Daten schnell und transparent aktualisiert werden können. Dazu wird die veränderte IFC-Datei erneut eingelesen, auf Veränderungen überprüft und mit den Ausschreibungsdaten nachvollziehbar abgeglichen. Flexibel und mobil mit Web-AVA Cloud- oder Saas-Anwendungen (Software as a Service) preisen Software-Anbieter schon seit Jahren als das Software-Nutzungsmodell der Zukunft. Webbasierte Software ist keine Ware mehr, die gekauft, installiert und gewartet werden muss – sie wird vom Anwender lediglich als Dienstleistung genutzt. Das macht ihn flexibel und mobil: Software-Kosten werden reduziert und lassen sich an die aktuelle Auftragssituation besser anpassen. SaaS kann überall, im Büro, beim Kunden, unterwegs oder auf der Baustelle, jederzeit und auf jeder Rechner-Plattform genutzt werden – auch auf mobilen Android- oder iOS-Smartphones oder Tablets. Einen Internetanschluss und ein internetfähiges Endgerät – mehr braucht es nicht. Die Zusammenarbeit wird komfortabler, denn SaaS funktioniert betriebssystemunabhängig und auch ein Datenaustausch ist nicht mehr erforderlich:


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