architektur FACHMAGAZIN 70 Energieeffizienz Ein konkretes Beispiel steht in Northcote, Victoria. Modscape wurde von einer designorientierten, vierköpfigen Familie beauftragt, eine moderne Lösung - den Bedürfnissen der Familie entsprechend, in einer Straße mit gemischter Bauweise aus allen möglichen Stilrichtungen - zu realisieren. Die Kriterien für die Ausführung suchte sich der Auftraggeber aus den Beispielen aus, die auf der Homepage des Produzenten zu finden waren. Fünf Module auf zwei Geschosse verteilt, schaffen eine Wohnfläche von insgesamt 237 m2. Das Erdgeschoss zentriert sich um die Küche und den Essraum, die nicht nur die nachfolgende Zonierung bestimmen, sondern auch soziale Interaktionsbereiche zwischen Innen- und Außenraum ermöglichen. Im Obergeschoss schafft eine ähnliche Inszenierung einen internen Hof zwischen dem Elternschlafzimmer und dem Rest der Räume - dieser Innenhof ist mit einem sogenannten ‚spotted gum‘-Flechtwerk abgetrennt und erlaubt so eine Durchlüftung der Bereiche. Mit ‚spotted gum‘ wird in Australien eine spezielle Holzart bezeichnet. Das Holz wird bei diesen Anwendungen meistens nur geölt. Wie bei den anderen Häusern in der Straße gibt es auch hier keinen Zaun als Abgrenzung des Grundstückes. Das bietet, zusammen mit den durch die gesetzlichen Vorschriften notwendigen Bauabständen, einen ganz anständigen Bereich im vorderen Teil der Grundstücksfläche als Spielplatz für die Kinder. Die Straßenfassade verbindet eine Holzverkleidung im Erdgeschoss mit einer Metallverkleidung (Alucobond) im Obergeschoss derart, dass es den Anschein hat, als ob ein hölzerner Zaun den Metallteil durchdringen würde. So wird auch der Hintergrund, für die im Vorbereich spielenden Kinder, abgegrenzt. Das gesamte Haus wurde nach ‚passiven‘ Designprinzipien entworfen, die Lage am Grundstück ausreichend analysiert und die Orientierung optimiert, um einen Beitrag zu passiver Heizung und Kühlung zu erreichen. Das Ergebnis war, dass der Großteil der Räume im Erdgeschoss nordgerichtet ist, um solare Gewinne während der Wintermonate zu generieren, während die Auskragungen des Obergeschosses die Überhitzung im Sommer minimieren (klassische Passivhausprinzipien).
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