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architektur FACHMAGAZIN 56 Energieeffizienz Die Wohneinheiten des Hauptriegels sind alle mit ihren Öffnungen in Richtung der beruhigten Innenhofflächen orientiert. Großzügige Balkone, Terrassen und Loggien in großteils bunter Gestaltung prägen das äußere Erscheinungsbild aller sechs Baukörper. Um einen zusätzlichen Schutz vor der daneben gelegenen U-Bahntrasse und dem damit verbundenen Lärmertrag zu bilden, wurde der Hauptriegel mit der nördlichsten Gebäudezeile über eine Stahl-Glaskonstruktion verbunden. Ab dem zweiten Obergeschoss verbindet ein bauphysikalisch mehrfunktionaler Laubengang die drei Stiegenhäuser miteinander. Er dient als Erschließungsfläche und als schalltechnische und thermische Pufferzone. Zur Kaisermühlenstraße gerichtet liegen die Allgemeinräume für Kinderwagen, Fahrräder und die Gemeinschaft, die an der Fassade als hervorstehende, mit grünen Laminatplatten verkleidete Erker ablesbar sind. Zur ruhigen Innenhofseite blickend reihen sich private Balkone, Terrassen und Loggien aneinander – ebenfalls farblich und in der Kubatur von der restlichen Fassade abgehoben. Ein fixer, außen liegender Sonnenschutz im Dachgeschoss gestaltet das äußere Erscheinungsbild und verhindert ein Überhitzen im Sommer. Hinter dem Hauptriegel befinden sich fünf weitere Gebäudezeilen zu je fünf bzw. vier Geschossen. Sie weisen eine Baukörpertiefe von 16 Metern auf und sind mit je drei Stiegenaufgängen ausgestattet. Im Gegensatz zum Riegel liegen das Erdgeschoss und die Stiegenhäuser innerhalb der Passivhaushülle. Die Wohnungen sind überwiegend nach Süden ausgerichtet, ihre Erschließung erfolgt über Zwei- und Dreispänner. Beidseitig orientierte Öffnungen in den einzelnen Wohnungen sollen für eine optimale Belichtung sorgen und eine zusätzliche Querlüftung ermöglichen. Im Norden der Wohnhausanlage verbindet eine Schallschutzwand aus einer Stahl-Glaskonstruktion den Riegel mit der ersten Zeile, um einen weiteren Puffer zu der daneben liegenden U-Bahntrasse zu bilden. Besonders großer Wert wurde auf die Energieeffizienz der gesamten Wohnhausanlage gelegt. Mit einem Jahresheizwärmebedarf von 14 kWh/m²a ist mit dieser Passivhausanlage ein Vorzeigeprojekt im Bezug auf die Reduzierung des CO2-Ausstoßes gelungen. Dazu trägt auch die Wahl der Fassadendämmung wesentlich bei. Durch den hier eingesetzten Dämmstoff Resolharzschaum konnte man die Wandstärke gewinnbringend reduzieren und von 46 cm (20 cm Stahlbeton mit 26 cm EPS F) auf nur 38 cm (20 cm Stahlbeton mit 18 cm Resolharzschaum) reduzieren. Neben einem U-Wert von 0,118 W/(m²K) konnte durch die Wahl des Dämmstoffes auch ein Plus an Nutzfläche von ca. 450 m² erzielt werden. Für den gesteigerten Wohnkomfort und die gefühlte Behaglichkeit im Inneren des Gebäudes sorgt eine kontrollierte mechanische Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung. Sie garantiert eine optimale Frischluftversorgung der einzelnen Räume – auch bei geschlossenen Fenstern – und minimiert gleichzeitig die Lärmbelastung. Die Zentralen für die Lüftungsanlagen wurden in das jeweilige Kellergeschoss der Gebäudekomplexe positioniert. Die Frisch- und Fortluft wird über Schächte im Stiegenhaus geführt und am Dach angesaugt bzw. ausgeblasen. In dieses Gesamtkonzept wurden auch sämtliche Nebenräume, Stiegenhäuser und Gänge miteinbezogen. Am Dach der Objekte ist zusätzlich eine Fotovoltaikanlage zur Eigennutzung und zur Einspeisung ins Netz von Wienstrom errichtet. Die Anlage stellt somit einen wesentlichen ökologischen und ökonomischen Beitrag für die Energiegewinnung dar und senkt gleichzeitig die Betriebskosten. (al)


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