architektur FACHMAGAZIN 36 Magazin Architektur, die Menschenwürde bringt Die Architektur des neuen Hospiz Casa Sperantei in Bukarest ist nicht aufregend, aber sauber, klar und freundlich. Der Bau wird sicher seinen Zweck bestens erfüllen. Vor allem wenn man bedenkt, dass es die erste derartige Einrichtung in der fast 2 Mio. Einwohner zählenden Stadt ist. Laut einer Studie der Weltgesundheitsorganisation sollten in Bukarest wenigstens 230 Betten für Palliativmedizin zur Verfügung stehen - in der Realität sind es nur sechs. Somit ist diese Initiative, die nun 30 weitere Betten bietet, ein Schritt für eine bessere Versorgung eines Teiles der Bewohner in Bukarest. Hospice Casa Sperantei ist die größte, medizinische Non-Profit Organisation in Rumänien. Sie bietet kostenlose medizinische und palliative Betreuung für Kinder und Erwachsene mit tödlichen Krankheiten an. Für uns im ‚Westen‘ ist es wahrscheinliche eine Selbstverständlichkeit, dass ein todkranker Mensch das Recht auf eine qualitative Betreuung hat. In Rumänien jedoch eine Seltenheit und umso erfreulicher ist es, dass dieses Projekt unter Mitwirkung von Wienerberger und Habitat for Humanity (HfH ist eine christliche Non-Profit Organisation) realisiert werden konnte. In nur einem Jahr Bauzeit wurde das Gebäude errichtet und am 19. September 2014 feierlich eröffnet. Zahlreiche Prominenz war anwesend und die Redner waren teilweise sichtlich emotional berührt über die Leistung aller Beteiligten. Peter Reischer war vor Ort und sprach mit DI Herbert Koch (Head of European Affairs und Corporate Sustainability bei Wienerberger). Herr DI Koch, was kann oder bringt Ihre Firma bei solch einem Projekt außer den Materialien noch mit ein? Wir bringen die in der Unternehmensgruppe vorhandenen Netzwerke und Verbindungen mit ein. So ermöglichen wir einer NGO wie Habitat for Humanity den Zugang zu weiteren Sponsoren und Unterstützern, die zu dem Vorhaben beitragen können. Welches Budget gibt es für derartige Projekte? Wir haben ein eigenes Budget für solche Projekte, das durch mich verwaltet wird. Das hat keinerlei Berührungspunkte mit dem Marketing. Für derartige CSR Aktivitäten investieren wir rund eine halbe Million Euro im Jahr. Dieses Budget umfasst neben Habitat for Humanity auch die Wienerberger Sustainable Building Academy sowie unsere Soforthilfe für die Opfer der Fluthilfe am Balkan. Wieso hat Wienerberger so ein soziales Engagement? Das beginnt sicherlich mit unserem CEO Heimo Scheuch, der sich zur sozialen und gesellschaftlichen Verantwortung der Wienerberger bekennt. Er will helfen, wo wir als Unternehmen können. Die Projekte werden dann von mir und meinem Team entwickelt. Schwerpunkte sind die Kooperation mit Habitat for Humanity um Wohnraum für bedürftige Familien zu schaffen, die Kooperation mit den Studenten und Universitäten und spontane Projekte. Diese Ziele haben wir intern vor drei Jahren auch in einer eigenen, konzernweit gültigen CSR-Richtlinie festgeschrieben. Der Ziegel ist ja ein sehr nachhaltiges Produkt - komplett recycelbar. Wie sehen Sie die Verbindung des Begriffes Nachhaltigkeit mit Ihren sozialen Projekten? In der Nachhaltigkeitstheorie spricht man immer von drei Säulen. Umweltschutz, Ökonomie und soziale Nachhaltigkeit. Das heißt für uns auch einen Beitrag für die Gesellschaft zu leisten. So gesehen sind die CSR-Aktivitäten, die wir setzen, ein Teil unseres Nachhaltigkeitsverständnisses und nicht Marketing. Und es geht dabei auch immer um identitätsstiftende Beiträge für die Betroffenen. Die Begeisterung war auch bei den ortsansässigen Verantwortlichen groß. Fotos: Wienerberger
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