ÖFFENTLICHE BAUTEN Das Interessante an der Architektur ist eigentlich, dass das Gebäude die Kläranlage der Stadt Cheongshim 62 ist. Hier werden alle Abwässer, die durch die ‚Zivilisierung‘ und Bebauung der Natur entstehen, gereinigt. Das Leben der Erdbewohner ist ein täglicher Kreislauf mit Wasserverbrauch. Wasser ist wertvoll und kann durch keine andere Ressource ersetzt werden. Durch die Schaffung von Städten und Zivilisation nehmen wir jedoch die Vergiftung des Wassers in Kauf. Deshalb benötigen die Menschen Reinigungsanlagen und Wiederaufbereitungsanlagen für das (Trink)Wasser. ‚Water Circle‘ ist nun eine infrastrukturelle Einrichtung, die eine normale Kläranlage und Wiederaufbereitungsanlage zu einem architektonischen Experiment einer - auch - geistigen Reinigung macht. Meistens sind Kläranlagen unliebsame, unschöne Orte ohne jeden ästhetischen Anspruch. Hier wird nun die unangenehme Notwendigkeit mit dem künstlerischen Anspruch und einem pädagogischen Aspekt verknüpft. Die rein funktionale Anlage erhält einen sozialen und zusätzlichen einen spirituellen Inhalt für die Öffentlichkeit. Sie wird zur kreativen Infrastruktur mit Aufgaben wie Erziehung, Ausstellung, Bewusstseinsbildung und Naturraum. Dieses architektonische Experiment kann und soll die Wichtigkeit des Wassers, gerade in der heutigen Zeit, verdeutlichen. (rp)
Architektur_Fachmagazin_414
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