Page 68

Architektur Fachmagazin April, Mai 2014

WOHNRAUM 68 Geheizt bzw. gekühlt wird über einen ‚doppelten Distanzboden‘: Zum einen wird warmes bzw. kaltes Wasser durch Rohrschlangen im Boden verteilt. Andererseits strömt temperierte Luft durch den Boden und wird unmittelbar bei den großen Schiebetüren ausgeblasen. Dadurch entsteht vor den Scheiben ein Luftvorhang, im Raum zieht es nicht, es entsteht ein behagliches Raumklima. Eingebaut sind zudem viele nette Details: etwa ein Bio-Kühlschrank, bei dem verdampfendes Wasser (ohne künstliche Kühlung) dafür sorgt, dass Obst und Gemüse frisch bleiben. Auch das Bad ist zeitgemäß und ansprechend designt. Sogar die Wärme des Abwassers der Dusche kann durch eine innovative Duschwanne mit integriertem Wärmetauscher rückgewonnen werden und reduziert somit den Energiebedarf beim Duschen. Das Zusammenspiel von modularer Leichtbauweise, ökologischen Materialien sowie erneuerbarer Energie ließ einen nachhaltigen Wohnbau entstehen, der sich an die Bedürfnisse von Nutzer und Standort anpasst. Offene Architektur und variable Privatsphäre stehen im Mittelpunkt des Entwurfs: Die durchgängige Glasfassade verbindet Innen- und Außenraum fließend miteinander. Bei Bedarf lässt sich die Fassade einfach entfernen, wodurch sich Veranda und Innenraum zu einem geräumigen, teilüberdachten Wohnbereich verbinden. Durch die verschiedenen, architektonischen Schichten variiert die Transparenz des Gebäudes von einem privaten Kokon bis zur maximalen Öffnung und Kommunikationsbereitschaft. (rp) Die Baumrinde wurde für die Verkleidungen der Innenräume benutzt. Eine absolut nachhaltige Nutzung des Rohstoffes Holz.


Architektur Fachmagazin April, Mai 2014
To see the actual publication please follow the link above