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Architektur Fachmagazin April, Mai 2014

magazin Auch die oberirdischen Dimensionen von Wiens höchstem Wolkenkratzer können sich sehen lassen: So sprechen wir hier von Betonmengen im Ausmaß von etwa 100.000 Kubikmetern, zum Großteil als hochqualitative Güteklassen und mit hohen logistischen Anforderungen an die Einbringung dieser Masse. Der bloße Bewehrungsstahlanteil 38 – also ohne die Menge des konstruktiven Stahlbaues, welche noch zusätzlich zu Buche schlägt – liegt bei ca. 20.000 Tonnen. Der DC Tower 1 bringt ein beachtliches Gesamtgewicht von 290.000 Tonnen auf die Waage und angesichts der hier verbauten Betonmengen ist es nicht verwunderlich, dass eine Betonkerntemperierung zum Einsatz kommt. Mit Hilfe von Heiz- und Kühlsystemen werden Büroflächen auf insgesamt 33 Stockwerken energieeffizient und behaglich klimatisiert. Hochhäuser sind elastische Konstruktionen, die durch hefige Windböen in Schwingung versetzt werden können und sich verformen, an der Spitze des DC Towers rechnerisch bis zu 45 cm – damit durchaus wahrnehmbar für die Nutzer/Bewohner in den oberen Geschossen. Die Intensität der Schwingung ist abhängig von verschiedenen Faktoren, hauptsächlich von der Massenverteilung, von der Steifigkeit und Schlankheit, sowie maßgeblich von der inneren Dämpfung. Bei Stahlbetonkonstruktionen, in der Art des DC Towers, übertrifft die innere Dämpfung jene der reinen Stahlkonstruktionen. Durch einen Schwingungstilger kann die innere Dämpfung zusätzlich erhöht werden, sodass für Personen in den obersten Geschossen die auftretenden Schwingungen unter die Wahrnehmungsschwelle reduziert werden. Der hier eingebaute Schwingungstilger besteht aus einem 305 Tonnen schweren, an Seilen hängenden ‚Pendel‘ im obersten Teil des Towers. Das Pendel ist schienengeführt, schwingt somit in definierten Bahnen, welche auf die besonders schlanke Schmalseite des Gebäudes abgestimmt sind.


Architektur Fachmagazin April, Mai 2014
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