editorial Wohnen Die Art und Weise, wie der Mensch in seinem Haus lebt, bezeichnet man als wohnen. Der Begriff ist mit dem ‚verwurzelt sein‘ verbunden. In der Sprachgeschichte bezeichnete das Wort anfänglich ‚sich behagen, zufrieden sein‘ und erst später hat es sich zu ‚verweilen, bleiben, sich befinden‘ entwickelt. Als einer der Ersten hat Saint-Exupéry in ‚Die Stadt in der Wüste‘ seinen Helden sagen lassen: „Vor allem bin ich einer, der wohnt“. Einen ganz anderen Zugang wählte Heidegger, wenn er sagt: „Mensch sein heißt: als Sterblicher auf der Erde sein, heißt: wohnen“. Wohnen hängt mit Bauen und das hängt auch mit Visionen zusammen. Fast jeder Architekt beginnt seine Karriere mit dem Entwurf von Einfamilienhäusern. Am Anfang ist es die Suche nach Erfolg und Aufträgen, am Ende des Prozesses sollte Architektur stehen. Ein Beispiel der Verwirklichung einer Vision findet man im Projekt Ufogel vom Architekturbüro Jungmann & Aberjung Design Agency mit Sitz in Lienz, Osttirol. Nicht gerade der Prototyp eines Einfamilienhauses, eher ein luxuriöses Biwak, aber durchaus authentisch präsentiert sich das mit - mittlerweile patinierten - Lärchenschindeln verkleidete ‚Haus‘ in den Alpen. Das ‚Haus S‘ vom Grazer Büro Hammerschmid Pachl Seebacher - Architekten ist eher ein Lowtech-Gebäude, die Einfachheit seiner Konstruktion betreffend: Auf 19 Stahlstützen, die alle etwas schief stehen, schwebt der Holzriegelbau über der Landschaft des Mühlviertels. In Sydney, Australien haben die Nobbs Radford Architects einen Zubau an ein bestehendes Haus realisiert. Die Architektur spielt mit der Massivität des Baustoffes Beton. LISI ist das Siegerprojekt des Solar Decathlon 2013 und ist die Abkürzung für ‚Living inspired by sustainable innovation‘. Ganz im Sinne der Nachhaltigkeit wurden dabei von einem Studententeam unter der Leitung von Karin Stieldorf (TU Wien) alle Bestandteile des Baumes verwendet - Massivholz für Konstruktion und Oberflächen, Rinde als Oberflächenmaterial im Innenraum bis hin zu Sägespänen für Möbel im Wohnraum. Das in Madrid beheimatete Architekturbüro Dosis, gegründet von Ignacio Peydro and Isabel Collado, hat in Spanien, La Coruña ein Haus für drei Generationen ein und derselben Familie erneuert und erweitert, bei dem sich ein Band aus Stahlbeton und Glas mäandergleich um die Architektur zieht. In Wien, Simmering, errichtete Architekt Eduard Widmann einen Wohnbau mit insgesamt 39 Wohnungen, von denen jede einen Garten, Grünbereich oder Terrasse besitzt. Ein Versuch, soziale Gedanken real in einem Wohnbau umzusetzen und nicht den Weg der maximalen Gewinnabschöpfung durch Volumenmaximierung zu gehen. Messenachberichte, die gewohnten Kolumnen und viele Produkt News ergänzen diese Ausgabe, bei der Sie hoffentlich viel spannende Informationen und Vergnügen finden werden. Titelbild: Glebe House © Murray Fredericks Peter Reischer Kreatives Bauen mit Metall Hinterlüftete Planum®-Fassade Individuelle Gestaltungsvielfalt mit Deckbreiten von 200 - 800 mm sowie unterschiedlichen Fugenausbildungen und Verlegemöglichkeiten. n Durchdringungsfreie Befestigung der Außenschale n Projektbezogene Produktion mit hohem Vorfertigungsgrad n Systemlösung mit technischen Details für effiziente Montage 3 DOMICO Dach-, Wand- und Fassadensysteme KG 4870 Vöcklamarkt ∙ Salzburger Str. 10 Tel. +43 7682 2671-0 ∙ Fax +43 7682 2671-249 office@domico.at ∙ www.domico.at
Architektur Fachmagazin April, Mai 2014
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