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architektur Ausgabe 02/2014

produktnews Bitumen- oder Kunststoffdachbahn: Die Richtige muss es sein Die Art der Abdichtung eines Daches mit Bitumen- oder Kunststoffdachbahn und ihre Bemessung sind von dem gewählten Dachaufbau, von der Unterkonstruktion, von der Dach- und Gebäudeform, den Anforderungen des Bauherrn sowie der Beanspruchung und Nutzung des Bauwerks abhängig. Wichtig ist, bereits in der frühen Planungsphase einen Spezialisten hinzuziehen, um Dachaufbauten und Details zu planen. So entstehen sichere Dächer. Flachdächer müssen klirrender Kälte, sengender Hitze und stürmischen Winden trotzen und erhebliche Gebäudebewegungen und Umweltbelastungen aushalten. Zweilagige Aufbauten werden in der Regel mit Bitumenbahnen hergestellt, einlagige können sowohl mit Bitumen- als auch mit Kunststoffbahnen ausgeführt werden. Zweilagige Abdichtungen verwendet man überwiegend bei Massivdächern mit Stahlbeton-Unterkonstruktion. Auf einer Unterkonstruktion aus Beton ohne Gefälle besteht der Aufbau üblicherweise aus einer Bitumendampfsperre, Gefälledämmplatten 90 mit 2%igem Standardgefälle und einer 2-lagigen Bitumenabdichtung, die verklebt wird. Einlagige Abdichtungen findet man vor allem bei Leichtdach-Konstruktionen mit Trapezblech. Der Aufbau auf dem typischerweise 3%igen Gefälle des Industrieleichtdachs besteht meist aus einer dünnen, kaltselbstklebenden Bitumendampfsperre, hartem Dämmstoff wie PIR und einer einlagigen Kunststoffbahn, die mechanisch befestigt wird. Um den Feuchteschutz von Bauwerken zu gewährleisten, werden bisher überwiegend Bitumenbahnen eingesetzt. Je nach Verwendungszweck gibt es Bitumenbahnen mit unterschiedlichen Trägereinlagen, die besonders die Dehn- und Reißfähigkeit bestimmen. Bitumenbahnen sind besonders perforationssicher, elastisch, formstabil und lassen sich gut verarbeiten. Die Eigenschaften von Bitumenbahnen für Dach- und Bauwerksabdichtungen sind in den europäischen Normen geregelt. In den Anwendungsnormen ÖNORM B 3660, ÖNORM B 3665 und ÖNORM B 3666 sind Mindestanforderungen an Bitumen- und Polymerbitumenbahnen definiert. Auch Kunststoffabdichtungsbahnen werden mit unterschiedlichen Eigenschaften angeboten. Je nach Anforderung gibt es bitumenverträgliche, diffusionsfähige, chemisch beständige oder säurefeste Abdichtungen für die unterschiedlichsten Aufgaben. Auch die Kunststoffdachbahnen sind in der Anwendungsnorm ÖNORM B 3663 aufgelistet und geregelt. Leichtdächer im Industrie- und Hallenbau werden aus Gewichts- und Kostengründen meist mit einlagigen, vorwiegend lose verlegten Kunststoffdachbahnen abgedichtet. Wie bei Bitumenbahnen gibt es auch bei Kunststoffbahnen enorme Qualitätsunterschiede: Eine moderne Bahn aus Flexiblen Polyolefinen (FPO) bietet weit größere Sicherheit als eine PVC-Bahn, auch im Brandfall. Zweilagiger Bitumenaufbau mit PIR -Wärmedämmung für den Neubau auf Beton-Dachkonstruktionen bestehend aus Abdichtungsoberlage, erste Abdichtungslage, Dämmstoff als Gefälledämmung, Dampfsperre, Voranstrich und Untergrund aus Beton (v.o. n.u). Einlagiges, hochwertiges Kunststoff-Abdichtungssystem auf PIR -Dämmstoff, mechanisch befestigt bei mindestens 2 Prozent Gefälle, bestehend aus Abdichtungsoberlage, Dämmstoff, Dampfsperre und Untergrund aus Trapezblech (v.o. n.u). Bauder Ges.m.b.H. T +43 (0)7229 69130 F +43 (0)7229 65518 info@bauder.at www.bauder.at


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