holzbau Made of bamboo Das nachhaltige Material, das in unseren Breiten Holz ist, ist in Vietnam Bambus. Die ‚vo trong nghia architects‘ entwickelten daraus das ‘Kontum Indochine Café’ im Zentrum der vietnamesischen Stadt Kontum. Es ist Teil eines Hotelkomplexes am Dakbla River, stellt dort den Frühstücks-, Lunch und Teebereich dar und funktioniert aber auch als Erweiterung des Ballsaals und für Hochzeiten. Sein herausragendes Kennzeichen ist die fast ausschließliche Verwendung von Bambus. Der Grundriss ist rechteckig und an allen Seiten offen und von seichten, künstlichen Wasserflächen umrahmt. Die an der Nordseite 70 angehängte Küche besteht aus einem Stahlbetonrahmen mit Steinausfachungen. Das Dach des gesamten Bereiches besteht aus Bambus. Unter ihm ist, auch in dieser tropischen Region, immer ein angenehmes Klima - ganz ohne Klimaanlage. Das ist dem kühlen Luftzug, der von den Wasserflächen durch die allseitig offenen Räumlichkeiten zieht, geschuldet. Die Dachfläche wird von glasfaserverstärkten Paneelen und Reisstroh bedeckt und gegen Regen geschützt. Partiell sind die transluzenten Paneele unbedeckt, so kommt natürliches Licht bis in die tiefste Ecke des Raumes. 15 Stück am Kopf stehende Kegel aus Bambus bilden die Tragstruktur für das große, Schatten spendende Dach. Die Form dieser Säulen ist von den traditionellen, vietnamesischen Fischkörben, die sich auch von oben nach unten verjüngen, inspiriert. Die Form dieser offenen Struktur erleichtert auch das Strömen des Windes im Gebäude. Vom dem Inneren des Cafés aus, kann man nach allen Seiten - von Bambus gerahmte - Panoramaausblicke genießen. Die Charakteristika von Bambus sind sehr unterschiedlich zu den Eigenschaften von Holz oder Stahl. Wenn man mit den Methoden des Holz- oder Stahlbaus Bambuskonstruktionen errichtet - konterkariert man die Materialeigenschaften dieses nachhaltigen Baustoffes. Zum Beispiel würde der Gebrauch von Stahlverbindungen oder - gelenken den Kostenvorteil der Bambuskonstruktion egalisieren. Stahlnägel brächten zu große lokale Lasten auf den Bambus - er würde knicken. Aus diesem Grund wurden traditionelle, lokale Bearbeitungs- und Verbindungsmethoden angewandt. Der Bambus wurde in Schlamm getränkt und geräuchert und für die Verbindung der einzelnen Stäbe wählte man Bambusnägel oder Rattanverbindungen, die sich mit den Bambusstrukturen vertragen. Die einzelnen Säulen der Tragstruktur wurden vorgefertigt um die gewünschte Genauigkeit und Qualität zu erzielen. Fotos: Hiroyuki Oki
architektur Ausgabe 02/2014
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