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18 architektur FACHMAGAZIN Magazin Ein Traum aus Eis Obwohl wir in Österreich – oder vielleicht gerade deshalb – anscheinend keinen wirklichen Winter mehr haben, wünschen wir uns in der kalten Jahreszeit Eis und Schnee. Wer das in unseren Breiten nicht findet, hat die Möglichkeit in Jukkasjärvi, Schweden – 200 km nördlich des Polarkreises in der Stadt Torne Das touristische Geschäft mit dem Eis wurde 1989 entdeckt und seitdem wird jährlich am Ufern des Flusses Torne – und aus dessen besonders klarem und reinem Wasser – ein Hotel aus Eis errichtet. 50.000 Besucher aus der ganzen Welt kommen deswegen jedes Jahr hierher. Die Architektur umfasst 5.500 m2 und mehr als hundert Menschen sind beschäftigt, um aus 1.000 Tonnen Eis aus dem Fluss und 30.000 Tonnen „snice“ – einem Gemisch aus Schnee und Eis, das die nötige Festigkeit in die Struktur bringt – das Hotel zu erbauen. Das verwendete Eis ist wahrlich einzigartig, denn das Wasser von Schwedens größtem Frischwasserreservoir ist absolut frei von Verschmutzungen. Die Eisblöcke, mit denen gebaut wird, sind so klar und durchsichtig wie Glas. Und durch das kreative Team der Designer, das sich dieser ephemeren Kunst verschrieben hat, entstehen durchaus beachtliche künstlerische Leistungen. Aber alles existiert nur in einer limitierten Zeitspanne. Im Sommer, wenn die Sonne das Eis zum Schmelzen bringt, fließt das Wasser wieder in den Fluss zurück und der Kreislauf beginnt aufs Neue. Auch das ist Nachhaltigkeit. in einem Eishotel zu übernachten. Fotos: Paulina Holmgren


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