edv 3 2D-Erfassungssysteme dienen in erster Linie dem geometrischen Grundrissaufmaß, wobei teilweise auch Sachinformationen erfasst und Bestandsfotos integriert werden können © Braasch & Jäschke 4 Teilweise werden unmittelbar beim Aufmaß echte 3D-Bauteile eingegeben, sodass parallel ein BI M-Gebäudemodell entsteht © Flexijet 5 Für die selektive 3D-Erfassung markanter Punkte bei krummen und schiefen Objekten sind Tachymetrische Systeme ideal © Leica Geosystems 81 nen kompletten Arbeitsschritt: die zeitintensive und fehlerträchtige Eingabe der analogen Messdaten in den Bürorechner. Bei krummen und schiefen, runden oder frei geformten Räumen und Objekten sowie bei der 3D-Erfassung stoßen 2D-Aufmaßsysteme an ihre Grenzen. Für diese Fälle sind tachymetrische Systeme besser geeignet. Das sind auf einem Tachymeter (Kombination aus Winkel- und Distanzmessgerät) oder speziellen Aufmaßgeräten basierende Systeme, die Raumkoordinaten wichtiger Punkte eines Raumes oder Gebäudes über die Horizontalrichtung, den Vertikalwinkel sowie die gemessene Distanz erfassen. Aus den per Bluetooth auf den mobilen Rechner übertragenen Messdaten werden unmittelbar vor Ort 3D-Aufmaßskizzen erstellt. Teilweise werden parallel sogar echte 3D-Bauteile eingegeben, sodass unmittelbar beim Aufmaß ein BIM-Gebäudemodell entsteht (Building Information Modeling, siehe www.bim-measurement.com). Für die zwei- oder dreidimensionale Erfassung von Gebäudefassaden, Fassadendetails, Oberflächen und Strukturen sind fotobasierende Aufmaßsysteme prädestiniert. Bei diesem Verfahren werden zum einen durch die Betrachterperspektive, teilweise auch durch die Kamerageometrie oder Optik bedingte Bildverzerrungen im Foto von der Software herausgerechnet. Dazu wird eine Gebäudefassade, eine Innenwand oder ein anderes Objekt, z. B. ein Bestandsplan, mit einer Digitalkamera fotografiert. Das Digitalfoto wird anschließend in das Fotoaufmaß Programm geladen und perspektivisch entzerrt. Danach wird es an ein CAD-Programm übergeben, kalibriert und quasi ‚durchgepaust‘. Alternativ kann die Neuplanung einfach über das Foto darüber gezeichnet und gemeinsam ausgegeben werden. Diese Technik wird beispielsweise in der Denkmalpflege für die Erfassung baulicher Schäden (Schadenskartierung) genutzt. Mithilfe der sogenannten Stereofotogrammetrie lassen sich anhand zweier oder mehrerer Fotos auch 3D-Gebäudemodelle generieren. Laserscanner-Systeme haben ihre Stärken bei der schnellen Erfassung komplexer Raum-, Gebäude oder Anlagenstrukturen, bei der Erfassung historischer Gebäudesubstanz oder bei technischen Anlagen. Im Gegensatz zum oben genannten tachymetrischen Messverfahren erfasst ein zentral aufgestellter Laserscanner nicht einzelne Messpunkte selektiv, sondern in Sekundenschnelle eine Vielzahl von 3D-Objektkoordinaten in einer so genannten „Punktwolke“. Diese aus mehreren Millionen 3D-Messpunkten bestehenden Daten müssen in einem zweiten Arbeitsgang für die weitere Nutzung (CAD-Planung, Visualisierung etc., siehe z. B. www. laser-scanning-architecture.com) manuell, respektive halb automatisch ausgewertet werden. Für jede Aufgabe das richtige Werkzeug Planer müssen vorhandene Planunterlagen überprüfen, aktualisieren und digitalisieren – oder neue Bestandspläne erstellen. Diese werden, gegebenenfalls zusammen mit zusätzlich erfassten Objekt- oder
architektur Ausgabe 01/2014
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