ALT & NEU wird, durch das im Zubau befindliche Stiegenhaus mit Lift, auch eine Erschließung des Obergeschosses 54 in der Bibliothek gewährleistet - und zwar wird der Zugang mittels einer hölzernen Verbindung im ersten Stock ermöglicht. Der rechteckige Grundriss beherbergt im Erdgeschoss die Nebenräume - Waschräume, Archiv und Haustechnik - und wenn man über die Stufen ins Obergeschoss geht, wird der vorhandene Raum, durch die Neigung des Körpers, immer kleiner und man erreicht eine kleine Plattform mit einem großen Fenster. Dieser Ausblick ist der Schlusspunkt einer räumlichen Abfolge, die sich im Zubau entwickelt. Die Innengestaltung ist einfärbig, der Boden ist aus Kunstharz und die Wände sind weiß lackiert. Die Stiegen und die Stahlplattformen der Stiege sind mit Brettern aus Steineiche belegt, die Beleuchtung erfolgt durch einen Raster von Glühlampen. Im Zuge der Revitalisierung des historischen Bauwerkes wurde die Bücherei in vier, funktionsspezifische Bereiche geteilt: ein Konferenzraum mit einem Zeitungsarchiv, einen Kinderbereich, die Bibliothek und der Lesebereich mit Arbeitstischen. Im ersten Stock kann ein Raum für verschiedene Ausstellungen oder Zusammenkünfte genutzt werden. Auch hier sind die Böden mit Steineichebrettern bedeckt, der Dachstuhl wurde originalgetreu wiederhergestellt und ist von innen sichtbar. Die hölzernen Bücherregale für die bibliophile Aufbewahrung sind so entworfen, dass sie austauschbar und in jeder beliebigen Höhe montierbar sind. An diesem Beispiel ist ersichtlich, dass die Architektur durch die Intervention vom DAP Studio nicht nur restauriert, sondern zu einer jetzt wirklich funktionstüchtigen öffentlichen Bibliothek verwandelt wurde. Und auch zu einem Lehrstück für den Kontrast und das Spiel von alt und neu. (rp)
architektur Ausgabe 01/2014
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