Kategorie: Architekten im Gespräch
Der Klimawandel wird auf der Baustelle entschieden
Interview - Als Mitgründer und CEO von Concular, der führenden digitalen Plattform für zirkuläres Bauen, und restado, dem größten Marktplatz für wiedergewonnene Baustoffe in Europa, ist Dominik Campanella ein Experte im Bereich des zirkulären Bauens. Er ist Mitglied im Fachausschuss für zirkuläres Bauen bei der Deutschen Gesellschaft für nachhaltiges Bauen (DGNB), Mitinitiator und Konsortialleiter der DIN SPEC 91484, die einen Branchenstandard für die Erfassung und Wiedereinbringung von Baumaterialien schaffen soll, und Mitglied der Leadership Group der EU Circular Economy Stakeholder Platform für Kreislaufwirtschaft. Im Interview erklärt er, warum kreislauffähige Ansätze in der Baubranche so wichtig sind, was für deren Umsetzung erforderlich ist und wie Concular beteiligte Akteure bei der Wiedereinbringung von Materialien in Form von Re-Use und Recycling unterstützt.
Impulse zur urbanen Selbstversorgung
Die Kärntnerin Barbara Russo ist 1984 geboren und studierte Möbel-Raum-Design an der HTBLA für Kunst und Design in Graz, bevor sie 2022 ihr Studium der Architektur an der Technischen Universität Graz abschloss. Parallel machte sich die Mutter zweier Kinder bereits 2006 im Bereich Architektur und Interieur selbständig und sammelte während eines Auslandsaufenthaltes in Caracas in Venezuela bei UrbanThinkTank weitere Erfahrung. Seit 2023 ist Russo externe Lehrbeauftragte an der TU Graz. Für ihr Abschlussprojekt "Stadtwirtschaft. Impulse zur urbanen Selbstversorgung am Beispiel der Stadt Graz" erhielt sie im Rahmen der GAD Awards 22+ die Anerkennung für ressourcenschonende und klimagerechte Architektur.
Roboterbasierter Reuse
Das in Rotterdam ansässige junge Forschungs- und Designstudio The New Raw verarbeitet Kunststoffabfälle mit Hilfe von Robotern und Handwerkskunst zu Designobjekten. Dabei setzt das Team des 2015 von Panos Sakkas und Foteini Setaki gegründeten Labs auf die Entwicklung von eigenen (digitalen) Handwerkstechniken, die sich in einer formalen und technischen Sprache ausdrücken. Die Textur und der Schicht-für-Schicht-Charakter des intern zur Verfügung stehenden roboterbasierten Herstellungsprozesses stehen bei allen Entwürfen im Fokus der Designer, die immer auch die Möglichkeiten bis an die Grenze auszuloten versuchen, welche die Robotertechnik zu bieten hat.
Destillation der Küchenessenz
"Es gibt keine Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Es gibt nur das, was man daraus macht. Design ist ein Prozess ohne Anfang und ohne Ende, ein Feld von großer Neugier, ein Depot von Ideen", sagen Harald Hatschenberger, Thomas Neuber und Henning Weimer. Die Gründer des österreichischen Design Studios destilat sind auf den Gebieten der Innenarchitektur und des Möbeldesigns tätig. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Planung von Küchen, wie Weimer im Interview verrät.
Frei von Überfluss
Interview: "Wir bauen mit lokalen Materialien, mit lokalen Handwerker:innen und den Charakteren der Menschen, die hier leben. Es ist keine intellektuelle, sondern eine emotionale Angelegenheit: Wir wollen unseren Projekten die Möglichkeit geben, in Würde zu altern." Für pedevilla architekten bedeutet das Bauen einen bewussten Umgang mit sozialen, kulturellen, ökonomischen und ökologischen Komponenten des alltäglichen Lebens. Dabei spielt die Einbindung eines Gebäudes in vorhandene örtliche Strukturen eine ebenso große Rolle, wie das Eingehen auf die jeweiligen Temperatur- und Klimaeinflüsse. In diesem Zusammenhang wird das Thema der Konsistenz zum wichtigen Faktor bei planerischen Entscheidungen.
Architektur von Menschen für Menschen
Interview: Michael Anhammer, geschäftsführender Gesellschafter und Partner des Wiener Architekturbüros Franz&Sue, spricht im Interview darüber, wie wichtig es ist, die Bauherr:innen auf die gemeinsame Reise mitzunehmen, welche Vorteile und Herausforderungen ein internationales Team mit sich bringt und welches Potenzial der Bildungsbau in Österreich noch zu bieten hat. Franz&Sue stehen für eine Architektur für die Nutzer:innen, die Veränderung aushalten kann und Adaptionsfähigkeit zeigen muss.
Architektur als positive Befriedigung der Sinne
Interview: Architektur geht für Barbara Poberschnigg weit über die Grenzen der Funktionalität hinaus. Für die Architektin stehen die Menschen im Mittelpunkt. Seit 2015 fokussiert sie sich mit ihrem Büro STUDIO LOIS deshalb darauf, Projekte mit atmosphärischem und emotionalem Mehrwert zu entwickeln. Die Liebe zum Detail ist dabei nicht nur in den Bauten selbst, sondern bereits in den Projektbeschreibungen spürbar, die mit Witz und Schmäh Lust auf mehr machen.
Der öffentliche Raum: inklusives Luxusgut aller
Mark Neuner von Mostlikely im Interview. Mostlikely ist ein interdisziplinäres Büro, das in den Bereichen Architektur, Design und Research arbeitet. Im Mittelpunkt der Arbeiten stehen großmaßstäbliche Masterpläne, öffentliche Räume, Gebäude und Installationen. Die enge Verzahnung von gebauten Projekten mit angewandter Forschung zeigt sich in spezifischen Arbeitsformaten, die in enger Kooperation mit Universitäten, Architekturinstitutionen und der österreichischen Holzindustrie weiterentwickelt werden. Die Arbeiten von Mostlikely wurden mehrfach auf nationalen und internationalen Biennalen für Architektur ausgestellt und anhand von Workshops, Vorträgen und Publikationen einem größeren Publikum vermittelt.
Den Menschen Raum geben
Interview: Unter dem Motto "den Menschen Raum geben" streben Jakob Dunkl, Gerd Erhartt, Peter Sapp und ihr Team unter dem Namen querkraft seit 1998 von Wien aus nach Großzügigkeit in der räumlichen Gestaltung sowie nach Freiheit zur Entfaltung für die Nutzer:innen. Zu ihrem Repertoire zählen unter anderem Büro- und Museumsbauten oder Projekte im öffentlichen Raum.
Menschliche Bedürfnisse erkennen und nutzen
Interview: Alexandra Abel ist Lehrbeauftragte für Architekturpsychologie an der Bauhaus-Universität Weimar. Ihre Schwerpunkte sind Architekturwahrnehmung, Architekturvermittlung, Architektur und Gesundheit sowie bedürfnisorientierte Architektur. Im Interview erläutert die promovierte Diplom-Psychologin, welches Potenzial in der Auseinandersetzung mit den menschlichen Bedürfnissen steckt und wie diese Auseinandersetzung zu einer möglichst demokratischen Wertung und Gestaltung von Architektur führen kann. Anhand von Beispielen macht sie außerdem klar, dass es sich dabei nicht nur um eine theoretische Diskussion handelt, sondern um einen Ansatz, der auch in der Praxis besteht.
Beweglich, ohne die Identität zu verlieren
Interview: Gemeinsam mit Gregor Schuberth leitet Architektin Johanna Schuberth das Architekturbüro Schuberth und Schuberth ZT-KG. Mit ihrem Team widmet sie sich vorrangig dem Entwurf von Wohn- und Bürogebäuden. Des Weiteren spezialisierte sich die Planerin auf die Gastronomie und Ausstellungen. Projekte werden stets unter der Berücksichtigung des Stadtbildes realisiert, um in dessen Kontext Harmonie zu gewährleisten. Architektur und Innenarchitektur sind für die Expertin extrem verflochten. In diesem Interview spricht sie über ihre Wege zur Bauplanung und ihre Ansichten zur Disziplin.
Pure Konstruktionen und Materialehrlichkeit
Interview: Nach anfänglichen Soloprojekten bündelten die drei Architekten Michael Höcketstaller, Erhard Steiner und Hannes Sampl 2019 ihre Ideen und gründeten das Büro dunkelschwarz. Unter diesem Namen realisiert das Salzburger Trio nun gemeinsam Projekte unterschiedlicher Maßstäbe und Typologien und setzte sich jüngst mit seinem Entwurf für die "S-Link-Haltestelle" am Mirabellplatz in Salzburg durch.